Ist die Stadt denn wahnsinnig? Auf diese Idee
könnte man schnell kommen, wenn man von dem Forschungsprojekt hört, dass das
Kulturreferat in Auftrag gegeben hat. Das Projekt untersucht die Frage, wie
sich Richard Wagners Musik auf das Wachstum von deutschem Weidelgras auswirkt.
Dazu sind an verschiedenen Stellen in der Stadt sieben 200 Kilogramm schwere, mit Erde und
Grassamen gefüllte Quader verteilt. Alle Orte hängen mal mehr, mal weniger, mit Wagner und
seiner Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ zusammen. Ein Quader steht zum
Beispiel am Hans-Sachs-Platz, weil Sachs einer der Protagonisten der Oper ist.
Ein anderer befindet sich in der Katharinenruine, dem ehemaligen Sing- und Versammlungsraum
der Meistersinger. Im Inneren der Erd-Kuben sind Lautsprecher, die die
Erde permanent leise mit der Oper beschallen. Der Nürnberger „Graskünstler“
Thomas May leitet die Versuchsanordnung. Die „Wiesen des Wahnsinns“ gehören zu dem
Projekt „Grashalminstitut“, mit dem sich May dem Phänomen Gras auf eine
künstlerische Art nähern will.
Bis zum 25. Juli können wir dem Gras beim wachsen zusehen.
Eure (zum Glück nicht völlig sprachlose) Sarah
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